Manual de Bom Cafeicultor das terras altas. Diagnóstico, monitoria e auditoria das Boas Práticas Agrícolas (BPA) através da Metodologia do Sistema de Semáforo (SdS) em Cafezais de Angola by Pohlan, H.A.J. (Ed.)

Jörg Borgman

Abstract


Pohlan et al. verschreiben sich in der hier vorliegenden Veröffentlichung wiederum der Verbreitung Guter Anbaupraxis (GAP) als ein Muss zur Sicherung der Qualität eines erzeugten Produkts. Basierend auf dem Handbuch von Pohlan & Slazar (2012) nutzen die Autoren ihre langjährigen Erfahrungen und passen die GAP in ihrem Handbuch für die Kaffeeerzeugung in Angola an.

 

Es stehen wiederum 50 Kriterien oder Kontrollpunkte im Mittelpunkt, die sie zu den bekannten 13 Säulen (Rubriken) der GAP im Kaffeeanbau gruppieren. Um den richtigen Umgang mit dem Kriterien zu verdeutlichen, wird das bereits erprobte System auf Basis der Ampel benutzt. Die 13 Rubriken, hergeleitet aus den verschiedenen Abschnitten des Kaffeeanbaus, einbezogen dabei auch der Einfluss der natürlichen Umweltbedingungen und die Einbindung in das soziale Umfeld, haben das Ziel, eine Standort bezogene, mit beruflicher, unternehmerischer und ökologischer Verantwortung gepaarte Bewirtschaftung des Kaffeeanbaus sicherzustellen.

 

Im Bereich der 50 einzelnen Kriterien stellt sich eine Gruppe von 11 Kriterien als absolute Ausschlusskriterien (rote Ampel) für den internationalen Marktzugang dar. Neben den zu erwartenden Barrieren bei unsachgemäßem Einsatz von Pestiziden, können auch Mängel in der Betriebsdokumentation und bei verschiedenen Analysen einen Marktausschluss herbeiführen. Besonders wichtig für die soziale Einordnung: Kinderarbeit ist vollkommen unzulässig. Weitere 15 Kriterien (gelbe Ampel) signalisieren bei Nichtbeachtung eine Gefahr für die Sicherung der guten fachlichen Praxis. Sie sind aber zunächst keine Ausschlusskriterien für den Marktzugang. In ihrer Mehrzahl beziehen sie sich auf Fehler im Arbeits- und Gesundheitsschutz bei den Arbeitskräften. Sie beinhalten aber auch Fehler im Bodenschutz und bei der Qualitätssicherung des verwendeten Pflanzmaterials. Es verbleiben schließlich 24 Kriterien, deren Einhaltung an und für sich die gute agronomische Praxis im Kaffeeanbau ausmachen. Fehler werden extern nicht sanktioniert, wirken sich aber durch zu erwartende Einbußen in Qualität und Quantität des erzeugten Kaffees aus.

 

Pohlan et al. erweitern einen einheitlichen Standard für die Beurteilung der guten fachlichen Praxis (GAP) auf ein bedeutendes Anbaugebiet für Coffea arabica und C. canephora in Afrika. Sie ermöglichen jedem Anwender seinen Betrieb anhand klar definierter, quantifizierbarer Kriterien zu analysieren, so dass Fehler und Probleme eindeutig benannt sind. Im Resultat lässt sich ein Vorgehen zur Fehlerbehebung und -vorbeugung mit konkreten Maßnahmen ableiten. Die gute fachliche Praxis hält also, je nach Wunsch und Ausprägung, Einzug im Betrieb. Sie kann als Grundlage für ein internes Qualitätsmanagement eingesetzt werden.

 

Einigen sich Produzentengruppen, Vermarktungsorganisationen und Käufer auf die Gültigkeit der dargestellten Kriterien (Kontrollpunkte), so ist auch eine externe Prüfung der angewendeten guten fachlichen Praxis möglich. Das Qualitätsmanagement wird damit regional oder sogar national anwendbar. Eine Stärkung der vielen kleinen Erzeuger ist sicherlich das Ergebnis.

 

Ein zusätzlicher Höhepunkt des Buches ist die ausführliche Beschreibung der Herkunft und der Geschichte des Kaffeeanbaus in Angola. Sowohl C. canephora als auch C. arábica verfügen in Angola über eine lange Tradition. Diese in die gute fachliche Praxis einzubinden, sollte das Ziel für die künftige Entwicklung sein.




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