Die Nutzung des Kunene: Projekte zur Verbesserung der Wasser- und Energieversorgung Südwestafrikas und Südangolas

Jürgen Bähr

Abstract


Die Wasser- und Energieversorgung Südwestafrikas und Südangolas kann durch die Errichtung von Staudämmen und Kraftwerken am Kunene entscheidend verbessert werden. Im Jahre 1964 wurde zwischen der Republik Südafrika und Portugal ein Vertrag abgeschlossen, der die gemeinsame Nutzung dieses ständig Wasser führenden Grenzflusses zwischen Angola und Südwestafrika vorsieht. Neben dem bestehenden Stausee bei Matala sind für die erste Ausbauphase Dämme und Kraftwerke bei Gove und bei Calueque geplant. Damit wird zum einen die Ausdehnung der landwirtschaftlichen Bewässerungsfläche im Gebiet flußabwärts von Gove und im Ovamboland im Norden Südwestafrikas möglich, zum anderen soll Wasser für Trink- und Brauchzwecke sowie elektrische Energie zum Bergbaugebiet um Tsumeb und sogar bis nach Windhoek geleitet werden. Man erhofft sich durch das Kunene-Projekt nicht nur ein schnelleres Fortschreiten der Industrialisierung in den von Weißen besiedelten Gebieten Südwestafrikas, sondern auch - zusammen mit einer schon in Angriff genommenen Verbesserung der Infrastruktur - eine Weiterentwicklung der dichtbesiedelten Eingeborenenreservate entlang der Grenze nach Angola. In diesem bisher rein agrarisch bestimmten Raum müßte es möglich sein, durch die Ansiedlung von kleineren Industrie- und Handwerksbetrieben zusätzliche Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft zu schaffen und damit auf längere Sicht die Abhängigkeit der Bewohner von der Wanderarbeit etwas zu mildern.

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