Über den Mineralstoffgehalt von Böden, Futterpflanzen und Lecken südwestafrikanischer Karakul-Weiden

Klaus-Dieter Goebel

Abstract


6.1. Die natürlichen Gegebenheiten südwestafrikanischer Extensivweiden - Klima, Boden, Pflanzenwuchs - wurden dargestellt.
6.2. Die Analysen der Weideböden zeigen mangelhafte Verfügbarkeit der  pflanzlichen Hauptnährstoff Phosphor und Kalium bei gleichzeitig geringem Gehalt an diesen Stoffen und Stickstoff. Gleiches gilt - wenn auch graduell abgestuft - für die Mikronährstoffe Mn, Cu, Zn und für das Fe.
Die Verfügbarkeit der Nährelemente Na, Ca und Mg wurde nicht untersucht. Die Gesamtgehalte an diesen Stoffen liegen mit Ausnahme der Boden Nr. 3, 5 und 9 ebenfalls sehr niedrig. Trotz mangelnder Verfügbarkeit der genannten Nährstoffe wird von dieser Seite keine wachstumsbegrenzende Wirkung erwartet, da vor allem das Wasser als Minimumfaktor zu gelten hat.
6.3. Die in den Weidepflanzen ermittelten MineralstofFgehalte wurden unter europäischen Verhältnissen zu einer Klassifizierung als "geringwertiges Wiesenheu" nötigen.
Hervorstechend ist - in Anlehnung an 6.2. - der geringe Gehalt an P_2O_5 und K, während dies im Falle des Stickstoffs nur für die Gräser zutreffend ist. Die Futterbüsche hingegen zeigen - verglichen mit europäischen Heuarten - gute bis sehr gute Gehalte. Die Ca~Gehalte variieren, Gräser sind Ca-arm, die Futterbüsche zumeist Ca-reich. Die Gehalte an den übrigen mineralischen Nährstoffen werden als noch ausreichend angesehen.
6.4. Die Analyse der Salzlecken zeigt deren offensichtlich unzweckmäßige Zusammensetzung. Das derzeit in den Lecksalzen mit etwa 50% vertretene MaCl sollte z. T. durch andere Bestandteile ersetzt werden. Durch geänderte, den jeweiligen Gegebenheiten angepaßte Kombinationen von Lecksalzkomponenten kann den Weidetieren die ausgeglichene Mineralstoffversorgung gewährt werden, die aus den Futterpflanzen allein kaum zu erreichen ist.
6.5. Die relativ geringe Zahl der analysierten Boden-, Pflanzen- und Lecksteinproben läßt die Formulierung eines Ergebnisses zum Thema : "Einfluß der Mineralstoffversorgung der Elterntiere auf die Fellqualität der Lämmer" nicht zu. Es ist auch zu beachten, daß die außerordentlichen Schwierigkeiten bei der Gewinnung dieser Proben deren repräsentativen Charakter beeinträchtigt haben können.
Da jedoch einerseits erhebliche Versorgungsmängel - insbesondere an den für den tierischen Organismus wesentlichsten Stoffen - festgestellt wurden und andererseits nach sachverständigem Urteil die Varianz der Fellqualitäten in anderem Zusammenhang unerklärlich bleibt, erscheint die Fortführung dieser Untersuchungen sinnvoll.

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