Fortschritte der Reisdüngung in Ostasien, 1958-1968

Georg Kemmler

Abstract


Im Jahrzehnt 1958- 1968 haben Reisdüngung und Reiserträge in Ostasien bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Es bestehen aber erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern.
In Japan, China und Korea sind Düngeranwendung und Erträge kräftig gestiegen, obwohl 1958 bereits ein hohes Niveau erreicht war. 1968 betrugen hier die durchschnittlichen Reisernten 3.8-5.7 t/ha bei mittleren Düngergaben zu Reis von 150-270 kg/ha N + P_2O_5 + K_2O. Mit weiterer Steigerung von Düngereinsatz und Erträgen ist zu rechnen.
In den meisten übrigen asiatischen Ländern liegen die durchschnittlichen Reiserträge nach wie vor zwischen 1 und 2 t/ha und die Düngeranwendung zu Reis (auf die gesamte Reisanbaufläche bezogen) um 10 kg/ha N + P_20_5 + K_20. Gewisse Ertragssteigerungen sind zwar unverkennbar, aber die Schwelle zu einem nachhaltigen Anstieg der Erträge, die in Japan bereits vor der Jahrhundertwende erreicht war, ist bisher nur von Malaysia und Ceylon überschritten worden. 1968 waren in diesen beiden Ländern die Reiserträge auf etwa 2.5 t/ha angestiegen und der Düngemittelverbrauch zu Reis auf 40- 50 kg/ha N + P_2O_5 + K_2O. Zu den Gründen für diese Entwicklung zählt u. a. das Verhältnis Reispreis : Düngemittelpreis, das in Ceylon und Malaysia infolge von Düngemittelsubventionen günstiger ist als in den meisten übrigen Ländern (Taiwan
eingeschlossen). Mit einem weiteren raschen Anstieg ist zu rechnen, so daß 1975 in Malaysia und Ceylon die Reiserträge wahrscheinlich um 3 t/ha liegen werden bei einem Düngeraufwand von ca. 100 kg/ha N + P_2O_5 + K_2O.
Wann in den übrigen asiatischen Ländern die Schwelle zu schnell ansteigenden Reiserträgen überschritten werden wird, bleibt abzuwarten. Die Regierungen unternehmen zwar große Anstrengungen. Aber solange es nicht gelingt, die Landbesitzverhältnisse zu reformieren, die Verteilung von Düngemitteln effektiv zu organisieren und das Preisverhältnis Reis : Düngemittel zu verbessern, sind die Voraussetzungen für nachhaltige Steigerungen der Reiserträge noch nicht günstig.

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