Konzept und Gestalt der Ausbildung von Experten der ländlichen Entwicklungshilfe

Franz-Hermann Riebel

Abstract


Im Jahre 1963 errichteten das Land Hessen und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit in Witzenhausen das Beraterseminar für ländlichen Entwicklungshilfe. Das Beraterseminar, seit 1966 ein eigenständiger Ausbildungszweig innerhalb der Deutschen Ingenieurschule für ausländische Landwirtschaft, hat die Aufgabe, deutsche und ausländische Fachkräfte, die in der ländlichen Entwicklungshilfe tätig sind oder werden sollen, vorzubereiten bzw. weiterzubilden. Der wichtigste Lehrgangstyp der sechsmonatige Grundlehrgang für Agrarberater, wird in dem Beitrag näher dargestellt.
Die Teilnahme am Grundlehrgang steht allen Fachkräften offen, die im ländlichen Raum der Entwicklungsländer eingesetzt werden. Die Teilnehmer eines Lehrgangs sind daher gewönhlich nach Alter, Vorbildung und Berufserfahrung sehr unterschiedlich. Die Lehrgangsgestaltung; hat von dieser Heterogenität auszugehen und sie für die Vorbereitung nutzbar zu machen.
Der Lehrgang selber versteht sich als eine berufspädagogische Maßnahme. Er geht davon aus, daß die Aufgabe, die der Lehrgangsteilnehmer später im Entwicklungsland übernimmt, nicht so sehr technischer Art ist. Bei näherer Analyse erweist sie sich vielmehr als "Menschenführung in der Berufsarbeit" und d.h. im wesentlichen als eine Frage der Erwachsenenbildung. Die Lehrgangsteilnehmer werden auf diese berufspädagogische Qualität ihrer Arbeit hingeführt, wobei der Lehrgang selber einen exemplarischen Fall solcher Arbeit darstellt.
Ausgehend von dieser Zielsetzung werden die Lehrinhalte mit den beiden Schwerpunkten Berufspädagogik und Entwicklungspolitik im einzelnen dargestellt und begründet und durch einen Überblick über die wichtigsten Lehr- und Arbeitsmethoden innerhalb und außerhalb des Unterrichts ergänzt.

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