Ein einfaches Bohrverfahren zur Erschließung von Grundwasservorkommen in den Oasen der westlichen Wüste Ägyptens
Abstract
In den Oasen der westlichen Wüste Ägyptens sind besondere Anstrengungen erforderlich, um die Wasserversorgung der Kulturpflanzen sicherzustellen und damit der ständigen Bedrohung durch die Wüste entgegenzuwirken. Die ErschlieBung des artesischen Grundwasservorkommens erfolgt, neben den von der ägyptischen Regierung durchgeführten aufwendigen Tiefbohrungen, mittels eines sehr einfachen Bohrverfahrens durch die Oasenbewohner selbst. Dieses in unserem hochtechnisierten Zeitalter primitiv anmutende Bohrverfahren läßt die ökonomischen Zwänge deutlich werden, die das Leben und Wirtschaften der Oasenbewohner in diesen Marginalräumen bestimmen. Der Einsatz moderner, arbeitssparender und arbeitserleichternder Bohrverfahren, technisch durchaus möglich, verbietet sich hier aus wirtschaftlichen Gründen. Die aus der Oasenlandwirtschaft erzielbaren Einkommen sind so gering, daß die Landwirte daraus keine kapitalintensiven Bohrverfahren finanzieren können. Anders sieht es aus, wenn der Staat diese Maßnahmen finanziert. Da die ägyptische Regierung z. Zt. nur in sehr begrenztem Umfang Tiefbohrungen durchführt, sind die Oasenbewohner weiterhin auf Selbsthilfemaßnahmen angewiesen. Die dabei angewandte einfache Handbohreinrichtung wird in dem vorliegenden Bericht hinsichtlich ihres Aufbaues und ihrer Arbeitsweise beschrieben.
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