Stimulierung des Austreibens sekundärer Knospen bei Kaffeesämlingen durch Wachstumsregulatoren

Abstract

In allen Versuchen hat sich gezeigt, daß bei Kaffee (Coffea arabica L.) die apikale Dominanz der Endknospe sehr stark ist und das Austreiben der serialen Knospen völlig verhindert. Nach Abschneiden der Spitzenknospe übernehmen sofort die austreibenden serialen Knospen in den Achseln des obersten Blattpaares die Führung, so daß keine serialen Knospen in tiefer stehenden Blattachseln zum Austreiben kommen.
Zehn Wachstumsregulatoren wurden auf ihre Fähigkeit, das Austreiben ruhender, serialer Knospen an Kaffeesämlingen auszulösen, geprüft. Trijodbenzoesäure (TIBA), Alanap-3, Morphaktin CME 73170 P, Ethephon, Dicamba, Benzyladenin (BA), 2-Chloräthyl-trimethylammoniumchlorid (CCC) und 2,2-Dimethylbernsteinsäurehydrazid (B-9) erhöhten die Zahl der orthotropen Seitentriebe signifikant. Die Wirkung wurde durch Dekapitation erheblich gefördert, manchmal trat sie ohne Entfernung der Sproßspitze überhaupt nicht ein.
Die Behandlung mit TIBA brachte die besten Ergebnisse; zu empfehlen ist eine Konzentration von 400 mg/l, bei der die meisten Stecklinge pro Pflanze gewonnen werden konnten.
Gibberellin (GS) und Naphthylessigsäure (NES) hatten keine Wirkung auf die Brechung der apikalen Dominanz bei Kaffee.
Die meisten Wachstumsregulatoren erhöhten die Anzahl der orthotropen Seitentriebe bei var. nana stärker als bei cv. Bourbon, die Gesamtlänge der Triebe war jedoch bei cv. Bourbon größer.