Development problems of new reclaimed areas in the Wadi of al-Gadid, Western Desert of Egypt

Frank Bliss

Abstract


The development of the Egyptian oases' agricultural production is rather far from the aim which in the 1960th should be realized under the so called "New-Valley- Project". In spite of the reclamation of several 100.00il feddan near the oases of Kharga, Dakhla and Farafra only few more than 20.000 feddan could be given to Peasants from Upper Egypt and the oases themselves. Even the migration from the oases to the Nile-Valley could not be stopped. Up to now some 30.000 persons left the oases to the main towns of Egypt, at first only to get a well-payed job for a short time, later to leave their birth-places for ever. The most serious mistake made by the "New-Valley-Project" was to cultivate new areas in spite of conserving the old fields and gardens. The damage of the farmers artesian wells by means of uncontrolled deep-well-sinking could make this mistake irreparable.

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Probleme der Neulandentwicklung im Wadi al-Gadid, Westliche Wüste Ägyptens

Während ägyptische und europäische Wissenschaftler im Auftrag des Ministeriums für Wüstenentwicklung der ARE weiterhin nach Möglichkeiten suchen, Hunderttausende von Hektar Wüstenfläche zu erschließen, ist das bisher größte Vorhaben dieser Art, das Projekt „Neues Tal", weitgehend gescheitert. Es hat sich gezeigt. daß die Schaffung neuer landwirtschaftlicher Nutzflächen in der Westlichen Wüste Ägyptens nur dann einen Sinn haben kann, wenn nach anfänglichen Subventionen eine sich selbst tragende landwirtschaftliche Produktion denkbar ist, die Menschen dauerhaft an die neuen Areale binden kann. Diese Phase ist aber nach gut 20 Jahren Laufzeit des Projektes immer noch nicht in greifbare Nähe gerückt. Im Gegenteil zeigen die Statistiken über Einfuhren und Ausfuhren. daß die Region „Neues Tal" in zunehmendem Maße von der Unterstützung durch das Niltal abhängig geworden ist. Anstelle eines Aufnahmegebietes für Neusiedler haben sich die Oasen zu Emigrationszentren entwickelt, was zu einem Teil auch Folge der Neulandentwicklungsarbeiten ist. Hätte man statt bedeutender Investitionen in die Schaffung von neuen Kulturflächen die gleichen Mittel in das Altland investiert, so wäre unter Umständen die gewinnträchtige und auf die Ausfuhr orientierte Erzeugung von Datteln und Oliven gefördert und die jetzt langfristig festgeschriebene Abhängigkeit der Oasen von staatlichen Subventionen verhindert worden. Die Schädigung der Wasserhorizonte, eine inzwischen irreparable Tatsache, wäre verhindert und die Versorgung der alten und vielleicht einer bescheidenen Anzahl neu hinzugewonnener Nutzflächen durch artesische Brunnen gesichert worden.
Um die Projekte wenigstens ansatzweise retten zu können, bieten sich trotzdem einige Möglichkeiten an. Z.B. ließe sich durch die Verbesserung der Kanalsysteme das benötigte Wasseraufkommen senken, wodurch der derzeit rapide Druckabfall artesischer Brunnen vor allem in Dakhla zu bremsen und ältere Brunnen zu retten wäre. Von der ökonomischen Seite her könnte eine gute Absatzorganisation durch die Kooperativen und die Anpassung der Einkaufspreise an die Produktionskosten seitens der staatlichen Aufkäufer die Motivation der Bauern zur intensiveren
Nutzung der Neulandflächen fördern. Beide Maßnahmen zusammen würden zwar keine Neusiedlerstellen schaffen, jedoch der fortdauernden Emigration entgegenwirken.




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