Schwierigkeiten der extensiven Rinderhaltung im Niari-Tal des Kongo

Uwe Werblow

Abstract


Dieser Beitrag stellt eine Ergänzung zu dem unter gleichem Titel im April 1969 erschienenen Aufsatz dar, dessen Überlegungen und Anregungen aus den praktischen Erfahrungen beim Aufbau eines vom Europäischen Entwicklungsfonds finanzierten Farmprojektes gezogen wurden. Nach einem
zeitlichen Abstand von fünf Jahren werden vor allem die Fragen der Weidetechnik neu beleuchtet.
Mangelhafte Kontrolle der Herden und eine völlig ungenügende Ausnutzung des Gesamtfutteraufwuchses - Ursache für zeitweisen Futtermangel - erzwangen eine Verkleinerung der Weideeinheiten auf nur 200 bis 400 ha und eine gleichzeitige Erhöhung der Besatzdichte auf durchschnittlich 1 UBT/2,5 ha. Damit wurde das ursprüngliche Prinzip der extensiven Haltung zugunsten der semi-intensiven Wirtschaft verlassen.

Nach vierjährigen Versuchen wurde auBerdem ein neues Umtriebsystem eingerichtet, das vor allem der Forderung nach optimaler Futterausnutzung unter Berücksichtigung des unterschiedlichen Futternachwuchses im Verlaufe von Regen- und Trockenzeit gerecht werden mußte.

Neu wird clas Problem der Trypanosomia angeschnitten, das man zu Beginn des Projektes glaubte ausschließen zu können. Trotz relativ günstiger ökologischer Verhältnisse, einem relativ schwachen Auftreten infizierter Tse-Tse und der Verwendung einer als trypano-tolerant bekannten Rasse wurde nur wenige Wochen nach dem Eintreffen der ersten Tiere ein heftiger Ausbruch von Trypanosomia registriert, der durch mehrfache Impfung aller Herden gestoppt werden konnte. Als Ursache wird eine vorübergehende Schwächung der Abwehrbereitschaft der Tiere als Folge eines schlechten
Allgemeinzustandes angenommen (Ermüdung nach Transport, Klimawechsel und Weideumstellung).

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