Zur Entwicklung der kulturtechnischen Lehre an der Witzenhäuser Ausbildungsstätte für Tropenlandwirte

Abstract

Die Ungunst der Standortverhältnisse behindert in vielen Regionen der Entwicklungsländer die Extension und Intension der landwirtschaftlichen Produktion. Die Kulturtechnik, die sich mit den technischen, ökologischen und wirtschaftlichen Fragen der nachhaltigen Beseitigung von Standortmängeln beschäftigt, hat hier ein großes Aufgaben- und Arbeitsgebiet. In Witzenhausen ist die Kulturtechnik von den Anfängen der Ausbildung von Tropenlandwirten bis heute fester Bestandteil des Lehrangebotes dieser in Deutschland einmaligen Ausbildungsstätte. Sie versucht den Studenten(innen) das notwendige theoretische und praktische Rüstzeug zu vermitteln, das ihnen die sachkundige Mitwirkung bei der Beseitigung von Standortmängeln ermöglicht.

In der vorliegenden Arbeit wird die Entwicklung der kulturtechnischen Lehre, die die wechselvolle Geschichte dieser Ausbildungsstätte deutlich wiederspiegelt, aufgezeigt. Die kulturtechnische Lehre in Witzenhausen war und ist, entsprechend den Anforderungen des Berufsfeldes lnternationale Agrarentwicklung, stets stark praxisorientiert, meliorationstechnisch ausgerichtet. Seit 1968 wurden die kulturtechnischen Standortbeurteilungen und die theoretischen Grundlagen der Kulturtechnik stärker als bisher in die Lehre eingebaut.

Auch in dem neuen Diplomstudiengang bleibt die Kulturtechnik fest im Studien- Schwerpunkt lnternationale Agrarwirtschaft verankert und i s t damit wie bisher auf die besonderen kulturtechnischen Belange tropischer und subtropischer Standorte ausgerichtet, bietet aber auch den Studenten(innen) der anderen Studienschwerpunkte Gelegenheit, sich mit kulturtechnischen Fragestellungen auseinande~zuset- Zen.

Seitens des Fachbereiches internationale Agrarwirtschaft i s t geplant, mit dem Ergänzungs- und Vertiefungsstudium "Landentwicklung" ein postgraduales Studium anzubieten, das eine spezielle Vertiefung auf kulturtechnischem Gebiet ermöglicht.